Zero Waste und Minimalismus

In meinem Studium belege ich einen Kurs in Humanökologie. Deshalb entschied ich, auch einen meiner Blogposts diesem Thema zu widmen. Ich habe mich gefragt welche Bereiche der Humanökologie für mein Masterprojekt relevant sein könnten. Schlussendlich habe ich mich viel mit den Themen Zero Waste und Minimalismus auseinandergesetzt.

Was ist "Zero Waste" überhaupt?

“Zero Waste is a goal that is ethical, economical, efficient and visionary, to guide people in changing their lifestyles and practices to emulate sustainable natural cycles, where all discarded materials are designed to become resources for others to use. Zero Waste means designing and managing products and processes to systematically avoid and eliminate the volume and toxicity of waste and materials, conserve and recover all resources, and not burn or bury them.Implementing Zero Waste will eliminate all discharges to land, water or air that are a threat to planetary, human, animal or plant health.” 
(Quelle: Zero Waste International Alliance
Sinngemäß übersetzt bedeutet das, auf die Natur zu achten und so wenig wie möglich Müll zu produzieren, um die Umwelt nicht noch mehr zu belasten. Vor allem sollen keine Produkte mehr verbrannt oder vergraben werden. Zum Wohle Aller.

Was bedeutet "minimalistisch leben"?

"It is marked by clarity, purpose, and intentionality. At its core, minimalism is the intentional promotion of the things we most value and the removal of everything that distracts us from it. It is a life that forces intentionality. And as a result, it forces improvements in almost all aspects of your life."
(Quelle:  Joshua Becker, becomingminimalist.com)
Ein minimalistischer Lebensstil bedeutet also, sich mit genau jenen Dingen zu umgeben die nötig sind und die einen glücklich machen. Wie viele Dinge jemand braucht um zu frieden zu sein ist jedem selbst überlassen. Alles was darüber hinaus besessen wird belastet uns, unsere Gedanken, unsere Wohnung, unseren Platz zum Atmen. Videos zum Thema Minimalismus boomen seit einiger Zeit auf Youtube. Menschen sind langsam überfordert vom Wohlstand und dem Besitz zu vieler Dinge. Der Trend geht also wieder in genau die andere Richtung: Besitz loswerden und schon fast spartanisch lebend glücklich sein.

"Um die Dinge, die wir behalten richtig wertzuschätzen, müssen diejenigen, die ihre Aufgabe erfüllt haben, weggeworfen werden." 
Marie Kondo (Magic cleaning, S. 153)
 In einem Punkt widerspreche ich Marie Kondo jedoch. Und zwar das wegwerfen. Sie erwähnt zwar, dass man Dinge auch spenden kann oder verkaufen, verschenken usw, aber sie wirft auch sehr viele Dinge einfach weg. Hier liegt es wohl an jedem selbst einen Mittelweg zu finden, den er oder sie gehen kann. Ich beispielsweise fühle mich sehr befreit wenn ich Dinge loswerden kann, die mich nur belasten, weil ich sie eigentlich nicht brauche, sie aber Platz benötigen, den ich gerne für etwas anderes, oder auch für meinen Freiraum nutzen möchte. Aber ich achte darauf, dass die Dinge, wenn sie noch brauchbar sind, wieder ein Zuhause finden und nicht einfach auf dem Müll landen.

Ein weiterer Schritt um minimalistischer zu werden und weniger Müll zu produzieren ist es auch von vorn herein weniger zu konsumieren.

Eine Kombination aus Zero Waste und Minimalismus

Mir fällt in letzter Zeit immer wieder auf, dass Umweltbewusst lebende Menschen zu einer Mischung aus Zero Waste und Minimalismus tendieren. Diese Entwicklung passiert bei vielen intuitiv, durch eigenes Nachdenken, über Jahre hinweg. Aber auch durch Trendsetter auf Youtube, die zu diesen Themen viele Videos produzieren werden viele Menschen zum Nachdenken angeregt, die vorher vielleicht nicht so Achtsam auf ihre Umwelt durch das Leben liefen.
MusikerInnen befassen sich offenbar auch mit dem Thema. Zum Beispiel singt Silbermond in einem ihrer Lieder (Leichtes Gepäck) darüber, wie erdrückend all die Dinge in der eigenen Wohnung sein können. Und wie schön das Leben sein kann, wenn man sich von Ballast verabschiedet:
"Denn eines Tages, fällt dir auf es ist wenig, was du wirklich brauchst. Also nimmst du den Ballast und schmeißt ihn weg. Denn es lebt sich besser - So viel besser - mit leichtem Gepäck."

Was hat Zero Waste und Minimalismus mit meinem Projekt zu tun?

Auf den ersten Blick haben Zero Waste und Minimalismus nicht viel mit einem Aufklärungsprogramm über chronisch-rheumatische Krankheiten in Volksschulen gemeinsam. Dennoch gibt es einige Parallelen :-)
Ich möchte beispielsweise nicht, dass die Kinder in der Klasse überfordert mit Informationen und Materialien werden. Psychischer Müll, oder Gedanken-Müll tut uns allen nicht gut. Es soll genügend Information fließen, aber es soll keine "Flutwelle" auf die Kinder einbrechen. Ich möchte also den Infomrationsfluß so minimalistisch als möglich gestalten, aber groß genug um die wichtigsten Punkte zu vermitteln.
Genauso besteht mein Programm ja aus einem Theater/Rollenspiel und einem Spielekoffer. Diese Materialien sollen Kindgerecht sein, Umweltfreundlich, nicht überflüssig ...und danach im Müll landen.
Effektiv gestaltetes, Umweltfreundliches Material ist hier mein Lösungsansatz:
So viel als nötig, aber so wenig wie möglich Informationen und Materialien. Einerseits um die Kinder nicht zu überfordern und andererseits um unsere Erde zu schützen.


Inspirations und Informations-Quellen für diesen Blogpost:

  • Kondo, Marie (2013): "Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert", Reinbeck bei Hamburg, Rowohlt Taschenbuch Verlag
  • Becker, Joshua (2014): "Becoming Minimalist" - Online im Internet (Zugriff am 01.10.17)
  • Zero Waste International Alliance (2009); "Zero Waste International Alliance" - Online im Internet (Zugriff am 01.10.17)




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Visualisierung von Schmerzen

Kommunikationsmodelle

Schönheitsideale, Babyspeck und Kortison